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  • Die ersten 1000 Tage zählen!
    In vielen Adoptiv- und Pflegefamilien leben Kinder und Jugendliche, die Schweres durchgemacht haben. Große Stresserfahrungen in frühen Jahren, von Vernachlässigung und Trennungen bis hin zu Kindesmisshandlung und sexuellem Missbrauch, lösen häufig Traumatisierungen aus, die im ungünstigsten Fall die gesamte Lebensspanne überschatten. Glücklicherweise entwickeln sich viele Pflege- und Adoptivkinder trotz eines schwierigen Starts in den ersten Lebensjahren sehr gut und verkraften die widrigen Umstände, denen sie ausgesetzt waren. Dennoch lohnt es sich, auch bei unauffälligen Biografien genauer hinzusehen. Selbst wenn die Kinder auf den ersten Blick „normal“ funktionieren, können sie in der pränatalen Phase und in den ersten beiden Lebensjahren großen Stress erlitten haben.
  • Gemeinsam die Last des Traumas tragen. Traumapädagogische Arbeitskreise für Erziehungsstellen im Erziehungsbüro Rheinland
    Das Erziehungsbüro Rheinland (EBR) begleitet und berät Erziehungsstellen, sozialpädagogische Lebensgemeinschaften und Verwandten-Pflegefamilien. Die Kinder und Jugendlichen, die in diesen Familien aufwachsen, haben Bindungsabbrüche, frühkindliche Vernachlässigung und/oder andere Misshandlungen erfahren und ihr Unterstützungsbedarf geht oft weit über die üblichen Erziehungsanforderungen hinaus. Im Alltag werden die traumatischen Lebenserfahrungen der Kinder für alle Familienmitglieder spürbar. Herausfordernde Verhaltensweisen, Impulsausbrüche, traumatischer Stress, traumatische Übertragungsprozesse etc. stellen nicht nur die Pflegepersonen vor besondere Herausforderungen, sondern führen immer wieder zu hoch belasteten Situationen im gesamten Familiensystem.
  • PFAD 2/2024
    Gesamtausgabe u. a. mit folgenden Themen: Thema: Wege der Traumabewältigung – Die ersten 1000 Tage zählen! – Sekundäre Traumatisierung bei Pflegeeltern – Gemeinsam die Last des Traumas tragen – „Wer schreibt, der bleibt“: Gedanken zum therapeutischen Wert des biografischen Schreibens – Ersetzung der Einwilligung des rechtlichen Vaters zur Adoption – Aufhebung einer Adoption bei fehlerhafter Ersetzung der Einwilligung des Vaters – Parlamentarische Gespräche – Traumasensibilität: Was ist wichtig? – „Verdichteter Alltag in Pflege- und Adoptivfamilien“ – Theater macht stark und glücklich – Kinonachmittag: Mit dem Traktor an die Ostsee
  • Sekundäre Traumatisierung bei Pflegeeltern
    Menschen, die einer als lebensbedrohlich empfundenen Situation ausgesetzt waren, haben sehr oft noch lange mit verschiedenen Belastungsstörungen zu kämpfen. Dabei sind sie vielfach angewiesen auf die Unterstützung und Begleitung von Helfer*innen, die im engen professionellen Kontakt, aber auch im privaten Bereich ihr Bestes geben, um den Traumaopfern eine Heilung oder Linderung zu ermöglichen. Der amerikanische Therapeut und Traumaforscher Charles R. Figley hat in den 1990er Jahren darauf hingewiesen, dass für jene Helfer*innen aber auch eine hohe Gefahr besteht, auf indirektem Weg Belastungsstörungen zu entwickeln, allein durch die Konfrontation mit dem Traumamaterial signifikanter anderer Personen (vgl. Figley 2002: 41).
  • „Wer schreibt, der bleibt“ – Gedanken zum therapeutischen Wert des biografischen Schreibens
    Biografisches Schreiben, also die Verarbeitung der eigenen Geschichte als Text, kennen wir in erster Linie als Autobiografie berühmter Menschen. Die eigene Geschichte zu erzählen, die als wichtig empfundenen Erfahrungen mitzuteilen, Probleme zu schildern und deren therapeutische Bearbeitung auch anderen zur Verfügung zu stellen, das alles können Motive sein.
  • Lesen und Schreiben für alle – dabei sein durch assistive Technologien
    Nicht lesen und schreiben können heißt: nicht die Informationen bekommen, die man für ein selbstbestimmtes Leben braucht. Die Gründe dafür, warum ein Mensch nicht (gut) lesen und schreiben kann, sind vielfältig: Zum Beispiel aufgrund von Lernschwierigkeiten, Legasthenie, Wahrnehmungsbesonderheiten, Sehbehinderungen, funktionalem Analphabetismus oder weil man eine Sprache (noch) nicht gut versteht. Auch wer nicht (gut) hören oder (verständlich) sprechen kann, stößt auf Kommunikations- und damit auf Teilhabebarrieren. Diese lassen sich durch assistive Computertechnologien ein Stück weit abbauen. Gut dabei: Auf mobilen Geräten – auf Smartphones und Tablets – sind bereits jede Menge assistive Funktionen integriert. Einige Beispiele werden in diesem Beitrag vorgestellt und können sofort ausprobiert werden.
  • PFAD 1/2024
    Gesamtausgabe u. a. mit folgenden Themen: Thema: Von Teilnahme zu Beteiligung – Wer, wie, was – der, die, das – wieso, weshalb, warum? – Selbstvertretung in der Pflegekinderhilfe nach § 4a SGB VIII – Grundlagen, spezifische Herausforderungen und Perspektiven – Modellprojekt „Zusammenarbeit mit Eltern in der Pflegekinderhilfe“ Unterstützung förderlicher Beziehungen zwischen Eltern, Pflegeeltern und Fachkräften – Lesen und Schreiben für alle – dabei sein durch assistive Technologien – „Die Geister, die ich rief …“ – Digitalisierung der Behörden und ihr Nutzen für Pflege- und Adoptivfamilien – Beförderungskosten als Bestandteil einer Teilhabeleistung – Nachbetreuung gem. § 41a SGB VIII – Kinderrechtsbasierte Kriterien für das familien­gerichtliche Verfahren – Der Jugendhilfeausschuss – ein wichtiges Gremium für Pflegeeltern – PFAD Neujahrsempfang 2024
  • Selbstvertretung in der Pflegekinderhilfe nach § 4a SGB VIII – Grundlagen, spezifische Herausforderungen und Perspektiven
    Dies ist die Zusammenfassung eines Vortrags, den Dr. Carmen Thiele beim Fachtag „Selbstvertretung in der Pflegekinderhilfe“ des Ministeriums für Soziales, Jugend, Familie, Senioren, Integration und Gleichstellung Schleswig-Holstein am 19.09.2023 in Neumünster hielt.
  • Unterstützung förderlicher Beziehungen zwischen Eltern, Pflegeeltern und Fachkräften
    Pflegekinder haben im Unterschied zu den meisten Kindern zwei (oder mehrere) Familien. Die biologische Familie wie auch die Pflegefamilie(n), spielen für sie eine wichtige Rolle. Die Aufgabe der Pflegekinderhilfe ist es dafür zu sorgen, dass ein solches „Zwei-oder-mehr-Familien-System“ gut funktionieren kann.
  • Wer, wie, was – der, die, das – wieso, weshalb, warum?
    „Ich bin jetzt 18 Jahre alt und raus aus der Jugendhilfe … und jetzt fällt mir auf, was ich eigentlich alles gerne früher gewusst hätte.“ Das sagt uns ein junger Mann, der seit seiner Geburt in einer Pflegefamilie gelebt hat, und dem erst durch ein Beteiligungsprojekt klar wird, wie viele Informationen er eigentlich über seine Situation und seine Rechte als Pflegekind nicht hatte. ... Was ist da los in der Jugendhilfe, dass diejenigen, die im Zentrum unserer Bemühungen stehen, die, derentwegen der ganze Apparat Jugendhilfe ja in Gang gesetzt wird, für die wir die bestmöglichen Lösungen und Begleitungen suchen, dass diese Personen, um die es eigentlich geht, so wenig von dem verstehen, was um sie herum passiert?
  • „Die Geister, die ich rief …“ – Digitalisierung der Behörden und ihr Nutzen für Pflege- und Adoptivfamilien
    Papier ist beständig – dies gilt vor allem bei vielen deutschen Behörden und Ämtern, so auch in den Bereichen der Kinder- und Jugendhilfe. Die Bereitschaft ein Kind zu adoptieren oder ein Pflegekind aufzunehmen ist in der Realität mit viel Bürokratie und Papier verbunden. Der Gesetzgeber hat diesen Umstand und die Notwendigkeit der Digitalisierung bereits vor Jahren erkannt und darauf reagiert. Mit dem Onlinezugangsgesetz (kurz: OZG) soll für Bürgerinnen und Bürger eine Vielzahl von Verwaltungsleistungen digital zugänglich und online nutzbar sein.
  • Herausforderung Medienmündigkeit: Wissenschaftliche und praktische Impulse für Familie & pädagogische Praxis - PFAD 4/2023
    Wie in allen Lebensbereichen benötigen Kinder auch beim Thema Medien fähige und aufgeklärte Bezugspersonen, die wichtige Weichenstellungen für sie in ihrem Leben treffen, bevor Kinder schließlich selbst autonom handeln können. So ist eine Auseinandersetzung mit dem Thema Medienbildung für Eltern wie auch für pädagogische Fachkräfte unabdingbar. Dieser Beitrag richtet sich insbesondere an Eltern von Pflege- und Adoptivkindern im Kindergarten- und Grundschulalter, wie auch an pädagogisch-therapeutische Fachkräfte, die mit diesen im Kontext der Betreuung, Beratung und Therapie zusammenarbeiten. Nach einem Umriss theoretischer und empirischer Aspekte rund um das Thema Medienbildung werden praktische Tipps für den familiären und pädagogischen Alltag vorgestellt.
  • PFAD 4/2023
    Gesamtausgabe u. a. mit folgenden Themen: „Wenn wir das nicht einschränken würden …“ PFAD Umfrage August/September 2023 – Herausforderung Medienmündigkeit: Wissenschaftliche und praktische Impulse für Familie & pädagogische Praxis – Wann wird es zu viel? Was tun, damit Medien nicht zur Sucht werden? – Handyfreie Zeiten für Säuglinge und Kleinkinder! – Gute und hilfreiche Internetseiten für Kinder, Eltern und Lehrkräfte – Neues Rechtsgutachten des DIJuF: Orientierung zu wichtigen Fragen, die sich bei digitalen Medien in Pflegefamilien stellen – PFAD: Die Bindungen von Pflegekindern müssen geschützt werden!
  • Wann wird es zu viel? Was tun, damit Medien nicht zur Sucht werden? - PFAD 4/2023
    Mal eben nur kurz ein Kleid für den Debütantinnenball im Netz suchen, die Kinokarten für die 12-Jährige buchen, eine Textnachricht checken und auf Doodle einen Termin bestätigen, die Instagram-Kontakte der 15-Jährigen durchgehen und, ganz oldschool, per Festnetz einen Rückruf bei der Oma... Das ist nur eine Momentaufnahme aus dem Tagesablauf einer Familie mit vier Teenies. Viele Familien fühlen sich gestresst durch die Diskussionen in Bezug auf die zahlreichen Möglichkeiten der digitalen Medien und die Erziehung zu einer angemessenen Nutzung. Doch was macht es so anstrengend – und wie schafft man eine ausgewogene Balance?
  • „Wenn wir das nicht einschränken würden …“ Mediennutzung in Pflege- und Adoptivfamilien. PFAD Umfrage August/September 2023 - PFAD 4/2023
    Erinnern Sie sich? Vor fünf Jahren ging es in der PFAD Novemberausgabe um das Thema „Erziehung und Medien“. 2018 ahnten wir noch nichts von der Pandemie und konnten uns nicht vorstellen, welch gute Dienste uns digitale Angebote wie Online-Seminare, Social Media, Messengerdienste, Informationsportale, Computerspiele, Videos usw. in Zeiten von Ausgangssperre, Homeoffice, Kita- und Schulschließung leisten würden. Unvorstellbar waren auch die Corona-bedingten Regelungen und Einschränkungen im Alltag. Zahllose Bildschirmstunden und der Verzicht auf persönliche Begegnungen in der Schule, am Arbeitsplatz und in der Freizeit gingen mit Überdruss, Langeweile und Frust einher. Zwangsläufig haben sich unsere Familien in Sachen Medien- und Internetkompetenz schlau gemacht und so manchen Euro in die Ausstattung mit digitalen Geräten investiert. Lange vor der Pandemie hatten wir uns darüber Gedanken gemacht, wie sich das familiäre Zusammenleben durch den alltäglichen Gebrauch von digitalen Kommunikationsmedien, den Einzug von Videoplattformen und Computerspielen ins Kinderzimmer verändert.
  • Empathisch und kompetent. Beratung und Unterstützung aus Sicht des Jugendamts (§ 37 SGB VIII) - PFAD 3/2023
    Es beginnt mit dem Wunsch einer Familie, eines Paares, ein Kind in der Familie haben zu wollen, einem Kind, dem es schlecht geht, dabei zu helfen, gut ins Leben zu finden. Die Familie, das Paar mit diesem Anliegen findet heraus, dass das Jugendamt dafür die richtige Anlaufstelle ist, kommt zu dem Schluss, sich beraten zu lassen und ruft an. Schon der erste Anruf ist Beratung. Die Familie, das Paar, ist aufgeregt und möchte fundierte Antworten auf ihre/seine Fragen. Die Berater*innen hören oft die gleichen Fragen und trotzdem sind sie ganz bei den Fragenden, im Ton höflich, sachlich, freundlich und sie nehmen die Fragenden mit ihren Anliegen sehr ernst. Dann wird die Familie, das Paar zu einem ersten Gespräch eingeladen. Sie sind sehr gespannt. Es geht schließlich um einen sehr wichtigen Wunsch in ihrem Leben. Die Beraterin/der Berater informiert empathisch, mit viel Wissen und es wird deutlich, dass es eine größere Sache für alle Beteiligten ist, ein Kind in die Familie aufzunehmen, eine Lebensangelegenheit.
  • Kollegiale Beratung von Pflege- bzw. Adoptiveltern im Rahmen von PFAD Selbsthilfegruppen - PFAD 3/2023
    Der Entscheidung, ein Pflege- oder Adoptivkind in die eigene Familie aufzunehmen, geht in der Regel eine längere Abwägungsphase voraus. Bei aktiven Zusammenschlüssen von Pflege-oder Adoptiveltern in der Nähe des eigenen Wohnorts kann man sich völlig unverbindlich vorab einen ersten Eindruck über die Abläufe, Anforderungen und Auswirkungen verschaffen, ehe man sich an die zuständigen Stellen wendet. Erfüllt man deren Anforderungen, erhält man in der Regel in einem Vorbereitungskurs umfangreiche Beratung zu rechtlichen, pädagogischen und Alltagsfragen sowie den unterschiedlichen Voraussetzungen und Zielrichtungen auf dem Weg zum Pflege- bzw. Adoptivkind. Ist dies geschafft und ein Kind findet ein neues Zuhause, beginnt die Eingewöhnung und der Alltag. Ab dem Einzug eines Pflege- oder Adoptivkindes müssen die Erkenntnisse der vorausgegangenen Beratung in die Praxis umgesetzt werden. Alle Aufmerksamkeit liegt beim Kind. Mit viel Empathie möchte die aufnehmende Familie die Bedürfnisse des neuen Familienmitglieds erkennen, sein Verhalten verstehen, Signale erkennen und Hilferufe begreifen.
  • PFAD 3/2023
    Gesamtausgabe u. a. mit folgenden Themen: Kollegiale Beratung von Pflege- bzw. Adoptiveltern im Rahmen von PFAD Selbsthilfegruppen / Empathisch und kompetent. Beratung und Unterstützung aus Sicht des Jugendamts (§ 37 SGB VIII) / Supervisorische Arbeit mit Pflegeeltern / Verwandtenpflege: Ein schwieriger Balanceakt zwischen Privatheit und Öffentlichkeit
  • Supervisorische Arbeit mit Pflegeeltern - PFAD 3/2023
    Seit 1987 arbeite ich mit Kindern, die schwerpunktmäßig nicht bei ihren leiblichen Eltern leben. In der ersten Dekade hatte ich mit Heimkindern zu tun. Nach der Eröffnung meiner eigenen Praxis kamen zunehmend Pflegekinder und ihre Familien dazu. Zu meiner ersten Supervisionsgruppe mit Pflegeeltern kam ich ganz überraschend. Ich hatte ein PFAD Wochenendseminar angeboten und die Elterngruppe „verfiel in Liebe“ zu mir. Es entstand schon am Wochenende ein tiefes Vertrauen, sodass diese Eltern weiterhin mit mir zusammenarbeiten wollten. So begann eine Arbeitsphase von zehn Jahren, in denen ich ein- bis zweimal jährlich eingeladen wurde und ein Wochenende mit ihnen arbeiten durfte.
  • Verwandtenpflege: Ein schwieriger Balanceakt zwischen Privatheit und Öffentlichkeit - PFAD 3/2023
    Verwandtenpflege stellt das verbreitetste Pflegefamilienverhältnis überhaupt dar. Bei Verwandtenpflegefamilien engagieren sich Verwandte als Pflegeeltern. Zumeist handelt es sich dabei um Großeltern, etwas weniger häufig um Tanten, Onkel oder andere Verwandte. Der große Vorteil der Verwandtenpflege gegenüber der Fremdpflege liegt für die so untergebrachten Pflegekinder in der familiären Stabilität und Kontinuität. Diese Herkunftsnähe kann aber insbesondere für das Verhältnis zwischen Herkunftseltern und Verwandtenpflegeeltern zur Herausforderung werden, da durch das Eingehen eines Pflegeverhältnisses familiäre Verstrickungen und Konflikte reaktiviert und intensiviert werden können. Selbstverständlich ist nicht zwangsläufig davon auszugehen, dass sich Verwandtenpflegefamilien deswegen als dysfunktional erweisen. Aufgrund der bisweilen aber schwierigen Ausgangssituationen, die in Verwandtenpflegeverhältnissen münden, entsteht mit der Zeit nicht selten ein professioneller Unterstützungsbedarf für die betroffenen Familien.
  • PFAD 2/2023
    Gesamtausgabe u. a. mit folgenden Themen: Wenn Kinder und Jugendliche anders essen oder nicht essen / Wonach hungert die Seele? Auffälligkeiten im Essverhalten von Pflege- und Adoptivkindern / Gefährliches Trinkverhalten in Bezug auf Kinder in Pflege- und Adoptivfamilien – Risiken und Chancen
  • Entwicklungstrauma, geerbt oder erlernt? Über das Hier und Jetzt das Gestern verändern - PFAD 1/2023
    Einen Artikel über ein so großes Thema zu schreiben, macht viel Freude und ist doch der Versuch, einen riesigen Steinbrocken den Berg hinaufzurollen. Die Vielschichtigkeit ist enorm und kann beliebig vertieft werden. Im folgenden Artikel geht es nicht nur darum, ob die mit traumatischen Erfahrungen assoziierten Verhaltensauffälligkeiten, also das letztendlich Beobachtbare, mit der Transmission von Genveränderungen an die Nachkommen (Vererben) oder mit im aktuellen Leben erworbenen Mustern (Erlernen) erklärbar sind. Denn die dahinterliegende Frage, die man sich als Pflege-, Adoptivfamilie oder Erziehungsstelle stellt, ist eine viel grundlegendere: Habe ich eine Chance, bei einem (entwicklungstraumatisierten) Kind etwas zum Guten zu verändern, also die ggf. geerbten oder erlernten Anteile von Entwicklungstraumata in ihrer Konsequenz für das Kind zu verändern? Es geht also um die Hintergründe und Konsequenzen für die förderliche Erziehung von entwicklungstraumatisierten Kindern in Fremdunterbringung.
  • Gefährliches Trinkverhalten in Bezug auf Kinder in Pflege- und Adoptivfamilien – Risiken und Chancen - PFAD 2/2023
    In Familien, deren Alltag durch den Konsum von Alkohol bestimmt wird, ist es meistens tabu, das problematische Trinkverhalten zu thematisieren. Das Schweigen rund um den Alkohol und die dadurch entstehende Streitatmosphäre sind für Kinder belastend und riskant. Suchtbelastete Familien können vielmals kein sicheres, förderndes und verlässliches Umfeld für das Aufwachsen von Kindern bieten. Doch die Sucht eines oder beider Elternteile begleitet die Kinder auch nach der Aufnahme in die Pflegefamilien.
  • Systemische und individuelle Einflussfaktoren bei Adoption - PFAD 1/2023
    Die systemische Betrachtung von Familien berücksichtigt seit langem auch transgenerationale Aspekte. Durch neuere wissenschaftliche Erkenntnisse, unter anderem im Bereich der Epigenetik, wird diese Perspektive zunehmend gestützt. Die immer wieder geführte Diskussion über „nature versus nurture“, also „Anlage versus Umwelt“, hat sich verändert hin zu einer Betrachtung der Wechselwirkungen beider Faktoren.1 In diesem Beitrag werden systemische Zusammenhänge erläutert, die im Adoptions-Kontext wirken. Wesentlich ist dabei, dass Adoptierte gleichzeitig zwei Familiensystemen angehören. Darüber hinaus spielen (frühe) Traumatisierungen des Kindes sowie der Eltern ebenso eine Rolle wie jeweils individuelle Lebenserfahrungen. Mit alldem einen resilienten Umgang zu erreichen, sollte im Sinne aller Beteiligten das Ziel sein.
  • Von Generation zu Generation? Traumaweitergabe stoppen und Widerstandskräfte wecken - PFAD 1/2023
    Für die Beratung von Menschen, die unter Traumafolgen leiden, sind Kenntnisse über die Mechanismen der transgenerationalen Weitergabe von Traumata und die Auswirkungen für die nachfolgenden Generationen von großem Wert, versichern die Herausgeber*innen der Tagungsdokumentation „Bis ins vierte Glied“1 (Drescher et al. 2015, S. 5–9), aus deren Vortragstexten sich der vorliegende Aufsatz speist. Traumatolog*innen, Kindheits- und Adoptionsforscher*innen, Psycholog*innen und Neurobiolog*innen stimmen in der Annahme überein, dass lebensbedrohliche Erlebnisse (u. a. Verlust der Heimat, Terror, Trennung von primären Bezugspersonen) lange Schatten auf das weitere Leben der betroffenen Menschen und ihrer Nachkommen werfen.
  • Wenn Kinder und Jugendliche anders essen oder nicht essen - PFAD 2/2023
    Die Jugend stellt eine kritische Phase für die Entwicklung einer Essstörung dar: Dies lässt sich aus einer aktuellen Metaanalyse schlussfolgern, in der 32 Studien mit insgesamt 63.181 Teilnehmer*innen aus 16 Ländern ausgewertet wurden. Das Forschungsteam ermittelte, dass weltweit mehr als ein Fünftel aller Kinder und Jugendlichen, vor allem Mädchen, ein gestörtes Essverhalten aufweisen (siehe L?pez-Gil et al. 2023). Bei Pflege- und Adoptivkindern sind Auffälligkeiten im Essverhalten oder im Umgang mit Nahrungsmitteln oft schon im jungen Kindesalter zu beobachten. Hinter ihren „Marotten“ stecken in vielen Fällen harte Erfahrungen. Unbewusst versuchen diese Kinder ihren neuen Bezugspersonen durch ihr sonderbares Essverhalten nonverbal mitzuteilen, wonach sie eigentlich hungern und dürsten oder wogegen sie sich wehren. Für ihre missachteten Bedürfnisse brauchen sie feinfühlige, geduldige Bezugspersonen, die Verständnis für ihre Verhaltensweisen aufbringen und ihnen aus der Sackgasse heraushelfen. Manchmal gelingt das nur mit therapeutischer Hilfe. Wann aber kann und muss man von einer Essstörung sprechen? Was sind die Ursachen dafür und wie unterscheiden sich die einzelnen Krankheitsbilder bei Essstörungen? Diesen Fra­gen wollen wir in diesem Artikel nachgehen.
  • Wonach hungert die Seele? Auffälligkeiten im Essverhalten von Pflege- und Adoptivkindern - PFAD 2/2023
    Annika machte sich in letzter Zeit große Sorgen um Sarah, ihr Pflegekind. Jedes Mal, wenn sie in der Küche das Essen zubereitete, stand Sarah neben ihr und wich nicht von ihrer Seite. Sarah schrie und bettelte, bis Annika ihr immer wieder kleine Bissen zusteckte, damit der erste Hunger gestillt war. Aber er war nicht gestillt. Denn egal, wie viel sie ihr zuschob, Sarah hörte nicht auf und verschlang auch während des Essens ungewöhnlich große Mengen. So war es nicht verwunderlich, dass Sarah immer mehr zunahm. Die Pflegeeltern wussten, dass Sarah bei ihrer „Bauchmama“, wie sie ihre leibliche Mutter nannten, nie regelmäßige Essenszeiten hatte. Wahrscheinlich fiel der Mutter in ihrem Drogennebel nur ab und zu ein, dass sie noch eine Tochter hatte, die vielleicht etwas zu essen brauchte. Kein Wunder, dass Sarah sich nun an jede Gelegenheit klammerte, etwas zu essen zu bekommen, um dem Hunger zu entgehen. Aber die Waage und der Arzt waren der Meinung, dass sie viel weniger essen sollte. Wie sollten sie als Pflegeeltern damit umgehen?
  • PFAD 1/2023
    Gesamtausgabe u. a. mit folgenden Themen: Von Generation zu Generation? Traumaweitergabe stoppen und Widerstandskräfte wecken / Entwicklungstrauma, geerbt oder erlernt? Über das Hier und Jetzt das Gestern verändern / Systemische und individuelle Einflussfaktoren bei Adoption
  • Bildung, Psychoedukation und ein Rucksack voller „unverarbeiteter Erfahrungen“ – wie passt das zusammen? Pflege- und Adoptivfamilien als Bildungs- und psychosoziale Lernorte - PFAD 4/2022
    In den Überschriften zu diesem Artikel stecken schon einige Zumutungen, gerade darum herzlich willkommen und dankeschön, dass Sie hier weiterlesen! Worum soll es in diesem Artikel gehen? Als Dipl.-Psych. in der Beratungsstelle von Freunde der Kinder e. V. in Hamburg lerne ich in meinen Gruppen und in unserem Beratungsangebot viele Pflege- und Adoptiveltern kennen. In unseren Kinderfreizeiten stehen die dazugehörigen Kinder und Jugendlichen im Mittelpunkt. Es ist berührend festzustellen, wie ernsthaft und mit welch’ hohem Engagement, mit welcher Leidenschaft die Pflege- und Adoptiveltern daran arbeiten, den ihnen anvertrauten Kindern die besten Entwicklungschancen zu bieten. Fast noch ergreifender ist es für mich zu erleben, mit welcher Energie, Begeisterungsfähigkeit und letztlich mit welchem Lebenswillen die Pflege- und Adoptivkinder ausgestattet sind, wie sie sich ihrem Leben und auch ihrer Biografie stellen.
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